Es gibt ganz unterschiedliche Gründe, warum eine Behandlung in unserer Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Frage kommt. Die Indikation für einen stationären Aufenthalt ergeben sich aus der Schwere der akuten Symptomatik sowie der Art der Beschwerden.
Häufige Krankheitsbilder
Unsere Patientinnen und Patienten kommen oft zum wiederholten Mal wegen körperlicher Beschwerden zum Arzt und hoffen auf den Beginn einer Behandlung. Sie sind überzeugt, ein krankes Organ zu haben (somatoforme Störungen), doch nicht selten erklären seelische Probleme die Beeinträchtigung.
Körperliche Erkrankungen werden in ihrem Verlauf durch seelische Faktoren oft stark beeinflusst, insbesondere der chronische Schmerz: Wenn Patientinnen und Patienten ihren Lebensstil nicht ändern können, die Bedrohung durch eine schwere Krankheit nicht verkraften oder kein geeignetes Bewältigungsverhalten entwickeln. Körperbezogene Angst, Schonverhalten und Depression sind dann eine häufige Folge. Die psychosomatische Therapie – zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf dem Boden der inneren Medizin und der Psychoanalyse entwickelt – hilft hier mit ihren vielschichtigen Methoden.
Krankheiten, die nach schweren Belastungen (Trauma) entstehen (körperlicher oder sexueller Gewalterfahrung, Unfällen, Katastrophen, Tumorerkrankungen), können ebenfalls eine Indikation für eine Behandlung in unserer Abteilung sein. Je früher hier therapiert wird, umso eher bestehen Genesungschancen.
Traditionell werden auch die Essstörungen, die wir grundsätzlich als ein Verhaltensproblem verstehen, in der Psychosomatik behandelt. Darunter fallen die Anorexia nervosa, die Bulimie oder auch die morbide Adipositas, insbesondere wenn es zu körperlichen Komplikationen, Stoffwechselentgleisungen, Herzrhythmusstörungen, weiteren Schäden der inneren Organe oder ähnlichem kommt.
Hierzu zählen z.B. chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Herzerkrankungen, Lungenerkrankungen, Rheuma, Multiple Sklerose, Hauterkrankungen, onkologische Erkrankungen u. ä.