Atemlos: Was man über Asthma wissen sollte

Atemnot, Engegefühl in der Brust, das Ausatmen fällt schwer und geht mit einem trockenen Pfeifen einher: Menschen, die an Asthma leiden, kennen dieses Gefühl oft nur zu gut. An der Klinik für Pneumologie am Caritas-Krankenhaus St. Maria steht unser Team tagtäglich Patientinnen und Patienten mit schwerem Asthma zur Seite und hilft mit spezialisierten Behandlungsansätzen dabei, die Erkrankung in den Griff zu bekommen. Zum Weltasthmatag am 6. Mai 2025 rücken wir die Atemwegserkrankung in den Fokus und geben Antwort auf die vier wichtigsten Fragen.

Was ist Asthma und wodurch wird es ausgelöst?

„Wenn wir von ‚Asthma‘ sprechen, meinen wir genaugenommen ‚Asthma bronchiale‘. Dabei handelt es sich um einen chronische Entzündung der unteren Atemwege“, fasst Prof. Christoph Fisser, stellvertretender Leiter der Klinik für Pneumologie am Caritas-Krankenhaus St. Maria zusammen. Je nach Ursache der Entzündung unterscheidet man verschiedene Arten: allergisches Asthma, nicht-allergisches Asthma und Mischformen. Während im ersten Fall Allergene wie Tierhaare, Pollen oder Hausstaubmilben als mögliche Auslöser gelten, sind im zweiten Fall eher unspezifische äußere Faktoren wie kalte Luft, körperliche Anstrengung oder Schmerzmittel für einen Asthmaanfall verantwortlich. Die entsprechenden Reize lösen in der Lunge eine Überreaktion aus und führen zur Verengung der Bronchien, wodurch auch die typischen Asthma-Symptome auftreten.

Welche Symptome sind bei Asthma typisch?

Die Symptome von allergischem und nicht-allergischem Asthma sind absolut identisch. Sie treten normalerweise plötzlich und unkontrolliert auf, weshalb man auch von einem Asthma-Anfall spricht. „Kurzatmigkeit und Atemnot sind ebenso typisch wie ein Engegefühl in der Brust“, erläutert Prof. Fisser. „Häufig kostet vor allem das Ausatmen viel Zeit und Mühe, oft wir es von einem pfeifenden Geräusch, dem sogenannten ‚Giemen‘ begleitet. Hinzu kann ein starker, meist trockener Reizhusten kommen. Die mangelnde Sauerstoffversorgung im Körper kann zudem Blaufärbungen an Fingern und Lippen zur Folge haben.“ Eine erhöhte Herzfrequenz ergibt sich in der Regel daraus, dass der Asthmaanfall bei Patientinnen und Patienten ein Gefühl von Angst und Panik verursacht. Diese Reaktion wiederum kann alle übrigen Symptome noch verstärken, da die Angst den Sauerstoffbedarf im Körper weiter erhöht.

Wie kann ich bei einem Asthmaanfall erste Hilfe leisten?

Da Angst die Atemnot noch verstärkt, ist es wichtig, dass auch Hilfeleistende Ruhe bewahren und versuchen die Patientin oder den Patient zu beruhigen. „Bei einem schweren Asthmaanfall sollte zunächst rasch der ärztliche Notdienst gerufen werden. Auch wenn die Asthmatikerin oder der Asthmatiker gerade nicht in der Lage ist zu sprechen, sollte man versuchen, in Erfahrung zu bringen, ob Notfallmedikamente zur Hand sind und gegebenenfalls die Einnahme unterstützen“, empfiehlt Prof. Fisser. Oft hätten sich Asthmapatientinnen und -patienten bestimmte Techniken angeeignet, die Ihnen bei einem Anfall das Atmen erleichtern könnten. Ähnlich können gewissen Körperhaltungen die Atemnot lindern: Beim sogenannten Kutschersitz stützt man beide Hände im Sitzen auf den Knien ab und beugt den Oberkörper leicht nach vorne. Im Stehen bietet sich die Torwarthaltung an, wobei man bei breitbeinigem Stand leicht in die Knie geht und den Oberkörper ebenfalls vorwärts beugt. Als Helferin oder Helfer kann man Asthmatikerinnen und Asthmatikern dabei helfen, eine dieser Haltungen einzunehmen.

Wie wird Asthma behandelt?

Als eine der häufigsten chronischen Atemwegserkrankungen ist Asthma zwar nicht heilbar, aber gut behandelbar. Bei den Fällen, die Prof. Fisser und sein Team täglich im Caritas-Krankenhaus St. Maria behandeln, handelt es sich allerdings meist um schweres Asthma bronchiale. „Die typischen Symptome wie Atemnot oder Husten bestehen hier trotz einer Therapie weiter fort“, räumt der Pneumologe ein. Ziel der Behandlung sei es daher, einer akuten Verschlechterung der Atemnot vorzubeugen. „In der Regel erfolgt eine inhalative Therapie, bei der verschiedene Medikamente über Dosieraerosole oder Pulverinhalatoren der Lunge zugeführt werden können. Dadurch kommt es zu einer Erweiterung der Atemwege und Entzündungen können gesenkt werden“, erläutert Prof. Fisser und ergänzt: „Das Besondere der inhalativen Therapie ist, dass sie häufig nur lokal an der Lunge wirkt und dementsprechend Nebenwirkungen an anderen Organen meist nicht auftreten.“ Als innovativer Behandlungsansatz kämen in der Fachklinik in Donaustauf bei ausgewählten Fällen zudem neuere Antikörpertherapien zum Einsatz. „Diese Therapien wirken häufig sehr gut, sodass die Beschwerden der Patientinnen und Patienten deutlich gesenkt werden können und in einigen Fällen die inhalative Therapie reduziert werden kann.“

Pressekontakt


E-Mail Presse(at)csm-donaustauf.de